Helga Buchegger
Aquarellmalerei

 

  • Maltechniken und Tipps

 

 

Maltechniken und Tipps


Von der Vorlage bis zur fertigen Vorzeichnung:

Wenn ich endlich die Entscheidung getroffen habe, was ich malen möchte, dann mache ich mir, bevor ich loslege, ein paar Gedanken über die Umsetzung des ausgewählten Motivs. Ich glaube, dass das aber auf die Persönlichkeit ankommt. Ein anderer denkt vielleicht vorher gar nicht so viel nach und entscheidet eher intuitiv. Oft kommt aber auch bei mir dann trotzdem alles anders, das passiert mir laufend.


Papierauswahl:

Zuerst suche ich das Papier aus. Indem ich schon eine vage Vorstellung vom Bild habe, weiß ich auch, ob ich klein- oder großformatig arbeiten will. Mir fällt es eher schwer, großformatige Bilder zu malen. Das muss man großzügig angehen, und das ist nicht meine Stärke. Wenn ich nämlich auf einem großen Papier kleinteilig und genau „herumtüftle“, werde ich wahrscheinlich nie fertig und es schaut auch nicht gut aus. Mein Lieblingsformat ist derzeit 24 x 30 oder etwas in dieser Kategorie (das genaue Maß kommt auf den Hersteller an).

Man kann natürlich auch ganz von der Norm abweichende Papierformate verwenden, das Ergebnis kann sehr spannend sein. Man hat sich dabei wahrscheinlich etwas Bestimmtes gedacht. Aber beim Aufhängen und Wechseln von Bildern und Rahmen sind die Einheitsgrößen um vieles praktischer, denn sonst geht man immer wieder auf Passepartout-Suche und muss neue schneiden und gerahmte Bilder zerlegen, ....

Dann muss ich entscheiden, welche Papieroberfläche ich haben will. Man muss seine Papiere erst kennen lernen, um zu wissen, welche Effekte man damit erzielen kann. Der wichtigste Unterschied ist der zwischen glatt und rau. Die Körnung des Papiers ist nicht nur für die Wirkung beim fertigen Bild ausschlaggebend, es malt sich ganz verschieden, es rinnt verschieden und es mischt sich verschieden.

Wenn man bei stark gekörntem Papier mit einem eher wenig farbgetränkten Pinsel in sehr flachem Winkel über die Fläche streicht, bleiben die tieferliegenden Teile weiß. Das gibt einen ganz tollen Effekt. Stark gekörntes Papier eignet sich besser für großzügiges Malen. Wenn man sehr detailliert arbeitet, ist glattes wesentlich besser. Ob die Farbe mehr oder weniger einsinkt, ob sie leicht Trockenränder bildet oder ausblüht, das wird nicht nur dadurch bestimmt, ob man das will oder durch die richtige Technik verhindern kann, es wird auch stark von der Beschaffenheit des Papiers beeinflusst.

Ich muss auch noch festlegen, ob ich Hoch- oder Querformat verwenden will. In den meisten Fällen wird das relativ unbewusst aufgrund der Vorlage entschieden. Es lohnt sich aber, auch mal verkehrt herum zu denken, eine querformatige Vorlage in ein Hochformat zu verpacken und umgekehrt. Vielleicht ist das ja viel toller.

Ich verwende oft Kreppband zum Abdecken der Papierränder. Wenn das Bild fertig ist, ziehe ich das Band ab und habe dadurch automatisch eine Art Passepartout. Leider besteht dabei aber auch die Gefahr der Beschädigung beim Wieder-Entfernen. Es passiert mir immer wieder, auch wenn ich ganz vorsichtig bin. Das ärgert mich dann ziemlich und ich wende diese Technik eine Zeitlang nicht an. Ich komme aber trotzdem immer wieder darauf zurück. Denn es gefällt mir einfach, dass das Bild ohne weitere Behandlung schon irgendwie „fertig“ ist.

Außer der Gefahr der Beschädigung hat diese Methode noch einen anderen Nachteil: Vielleicht ergibt es sich erst beim Malen, dass man den Hintergrund unbehandelt lässt. Überall dort, wo dann das Motiv die Kreppbandränder nicht berührt, passiert gar nichts, denn es kann ja gar kein Rand entstehen. Wird das Motiv jedoch an einer oder mehreren Stellen angeschnitten, dann wird sich der Betrachter fragen, warum. Denn der weiß ja nicht, wie das entstanden ist.


Skizze, Vorzeichnung, Perspektive:

In diesem Stadium könnte man nun eine Skizze auf einem separaten Zeichenblatt anfertigen. Ich mache das nie, dazu bin ich zu ungeduldig. Da will ich dann schon endlich anfangen. Eine extra Kleinskizze für die Komposition finde ich schon eher sinnvoll, sollte man auch wirklich machen, aber ich gebe zu, auch das mache ich normalerweise nicht. Eine Skizze auf einem extra Zeichenblatt ist umgekehrt aber dann gut, wenn man sie eventuell mehr als einmal verwenden will.

Ich mache das dann so: Ich nehme normales Zeichenpapier und skizziere das Motiv. Wenn ich mit der Komposition und der Perspektive zufrieden bin, schraffiere ich auf der Rückseite des Blattes mit einem weichen Bleistift oder einem wasservermalbaren Buntstift (der darf nicht zu hell sein!) überall dort, wo sich die Vorzeichnung befindet. Dann lege ich das Blatt auf das Aquarellpapier, fixiere es mit einer Klammer oder halte es gut fest. Dann ziehe ich mit einem nur mittelmäßig gespitzten Stift die Linien nach, damit drückt sich der auf der Rückseite aufgebrachte Bleistift oder Buntstift auf den Karton. Das ergibt eine zarte Vorzeichnung.

Das ist praktisch, denn dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand: Misslingt das Bild, ist die für die Vorzeichnung verwendete Mühe nicht verloren. Einen Nachteil hat es allerdings auch: Ich habe das Gefühl, dass ein mit der gleichen Vorzeichnung öfter gemaltes Bild mit der Zeit irgendwie steril wird. Das merkt wahrscheinlich der Betrachter des Bildes nicht, ich selber aber schon, und dann habe ich nicht so viel Freude damit.

Ähnlich verhält es sich mit einer Pause von einem bereits von mir gemachten Bild. Das mache ich hin und wieder, wenn ich zwar mit dem Motiv zufrieden bin, nicht aber mit dem malerischen Ergebnis, oder wenn ich mit dem gleichen Motiv noch etwas ganz anderes ausprobieren möchte. Die Vorgangsweise ist dieselbe, Vor- und Nachteil natürlich auch. Ich pause aber normalerweise nicht einfach irgendetwas ab, um mir das Zeichnen zu ersparen, das nimmt mir total die Freude am fertigen Bild. Zeichnen ist für mich ja auch nicht das Problem, das kann ich wahrscheinlich schon am längsten und besten. Das gilt also für mich. Ich denke mir aber, dass wenn jemandem eine Form so überhaupt nicht gelingen will bei der Vorzeichnung, das ja doch auch ein gangbarer Weg sein könnte, merkt ja wahrscheinlich keiner. Das Künstlerische kann dann noch immer beim Malen entstehen.

Nun aber wieder zurück zum Ausgangspunkt. Also egal ob mit oder ohne Skizze, man wird in den meisten Fällen eine Vorzeichnung brauchen. Je nach Motiv und Technik und Naturell des Malers ist das entweder nur eine Andeutung von den Hauptteilen des Motivs, eine ganz genaue und detaillierte Darstellung oder irgendetwas dazwischen. Ich zeichne entweder mit Bleistift oder mit wasservermalbaren Buntstiften vor. Die Bleistiftlinien bleiben beim Malen natürlich erhalten. Man kann sie, wenn das Bild fertig ist, ausradieren. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass manche Aquarellfarben die Striche so überdecken, dass man sie nicht mehr radieren kann. Umgekehrt kann aber die Bleistiftvorzeichnung ohnehin bewusst als Bestandteil des Aquarells gelten. Das heißt man versucht gar nicht, sie auszuradieren, sondern bezieht sie als Stilmittel mit ein. Eine andere Methode sind die wasservermalbaren Buntstifte. Beim Malen lösen sich diese Linien wieder auf und verschwinden in der Regel ganz. Sie verfälschen nur manchmal mit ihren Farbpigmenten ein wenig die verwendete Aquarellfarbe, was aber nicht unbedingt negativ sein muss.

Manchmal verwende ich die Raster-Methode, um das ausgesuchte Motiv auf das Bild zu bringen. Ich habe mir verschiedene Raster auf durchsichtiger Plastikfolie angefertigt. Man kann mit dieser Methode nicht nur relativ sicher die Proportionen des Motivs richtig auf die Maloberfläche übertragen, man kann damit auch noch gut vergrößern und verkleinern. Angenommen meine Vorlage für ein Gebäude hat die Maße 12 x 15. Mein Aquarellpapier hat die Maße 24 x 30. Das heißt mein Bild wird das Motiv doppelt so groß wiedergeben. Ich lege ein Raster mit Kästchen von 1 x 1 cm über das Bild. Auf meinem Papier zeichne ich ganz zart ein Raster mit Kästchen von 2 x 2 cm. Dann übertrage ich die Hauptlinien des Motivs in das Raster auf meinem Aquarellpapier.

Das klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht, es kostet halt Zeit und Mühe. Aber es gibt Motive, wo sich das bezahlt macht. Wichtig ist, die Rasterlinien nur ganz zart und ohne niederzudrücken zu ziehen und vor dem Malen wieder auszuradieren oder auch mit den wasservermalbaren Buntstiften zu machen. Vorher extra ausprobieren, ob es eine Farbe ist, die rückstandslos weggeht!. Denn wenn man das Raster am fertigen Bild noch sieht, war die ganze Mühe umsonst. Die gerasterte Plastikfolie kann man auch bequem mit einem Klebestreifen am oberen Rand des Computerbildschirms befestigen, wenn man eine digital gespeicherte Vorlage hat.

Die Perspektive ist ein Kapitel für sich. Am schönsten ist es, wenn man so gut ist, dass man sie von selber aus dem Gefühl heraus richtig macht. Das ist aber bei manchen Motiven schwieriger, als man denkt. Wenn ich in einem Bild viel Architektur mit (in der Wirklichkeit) parallelen Linien habe, dann brauche ich Hilfslinien.

Das ist eine ganz einfache Sache. Man markiert einen oder zwei Fluchtpunkte, die liegen immer am Horizont und sind immer in Augenhöhe. Dadurch entsteht natürlich ein anderer Eindruck, ob der Betrachter auf einer Anhöhe steht oder in der Ebene. Alle waagrechten, zueinander parallelen, vom Betrachter wegführenden Linien schneiden sich in diesem Punkt oder in diesen Punkten. Die senkrechten Linien werden normalerweise parallel und auch auf dem Bild senkrecht dargestellt. Es sei denn, man steht vor einem extrem hohen Gebäude und schaut hinauf, dann muss man auch die Senkrechten in einem Fluchtpunkt enden lassen. Das ist aber eher die Ausnahme. Diese Ansichten machen ja auch beim Fotografieren bekanntlich ziemliche Probleme.

Idealfall ist, dass man die Perspektive perfekt durchkonstruiert hat, aber dass man das im fertigen Bild nicht bemerkt. Dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, die Perspektive bewusst total falsch darzustellen, um eine bestimmte Bildwirkung zu erzielen. Das ist in Ordnung, aber kleine Fehler oder Ungereimtheiten „hüpfen“ einem beim Betrachten des fertigen Bildes sicher immer wieder entgegen. Über Perspektive gibt es in jedem Mal-Lern-Buch ausführliche Anleitungen. Man sollte das Ganze jedoch nicht zu wissenschaftlich betreiben.


Komposition:

Wenn man mit der Vorzeichnung fertig ist, ist es notwendig noch mal zu überdenken, ob die Komposition so passt. Wenn man dann schon beim Malen ist, ist es für diesbezügliche Änderungen ziemlich sicher schon zu spät. Über Komposition könnte man stundenlang schreiben. In diversen Malanleitungsbüchern wird man zu diesem Thema immer fündig. Darum möchte ich hier nur sehr kurz darauf eingehen.

Eine gut brauchbare Unterstützung ist der „Goldene Schnitt“. Arithmetisch ist er auch interessant, zumindest für mich, ich bin ein Tüftler und Zahlenmensch, wer sich auch so fühlt, könnte den Wikipedia-Artikel darüber zu Rate ziehen. Hier hat das aber nichts verloren. Beim Malen reicht es, dass man ungefähr weiß, wie es funktioniert. Die Idee dahinter ist, dass man sowohl die Länge als auch die Breite des Bildes in einem harmonisch empfundenen Verhältnis teilt, und zwar so, dass sich der kleinere Teil der Strecke zum größeren Teil so verhält wie der größere Teil zur Gesamtstrecke.

Den geometrischen Vorgang möchte ich hier nicht erklären, man braucht dazu Lineal und Zirkel. Auf jeden Fall entstehen dadurch zwei waagrechte und zwei senkrechte "Goldene Linien", die man für den Bildaufbau verwenden kann (z.B. eine der waagrechten als Horizontlinie), und an deren Schnittpunkten vier "Goldene Punkte", in denen wichtige Details des Bildes platziert werden können.

Dann sollte man sich bewusst sein, dass man im Bild Spannung erzeugen muss, dass man die Teile des Bildes so ausrichten soll, dass es gut ausschaut, man darf dafür auch die Wirklichkeit mehr oder weniger korrigieren. Das gilt natürlich nur eingeschränkt für Motive, die jeder kennt, denn wenn man da zuviel ändert, dann ist es eben nicht mehr dieses Motiv. Am besten funktioniert die Komposition schlicht und einfach mit dem Gefühl. Das kann man aber auch trainieren. Aus einem Malanleitungsbuch, ich weiß nicht mehr aus welchem, habe ich folgenden Übungsvorschlag: Man schneidet aus einer Zeitschrift ein paar in der Größe zusammenpassende Gegenstände (ob sie sonst etwas miteinander zu tun haben ist völlig egal) in zueinander harmonischen Farben aus und ordnet sie auf einem weißen Blatt Papier in verschiedenen Gruppierungen an. Unterschiedliche Variationen erzielen ganz unterschiedliche Wirkungen.

Die allergrößten Genies haben sich manchmal ganz genau an Kompositionsregeln gehalten, manchmal aber auch total darüber hinweggesetzt und damit große Kunstwerke geschaffen. Beispiele gefällig? Manche Gemälde von Georges Seurat sind ganz genau geometrisch nach dem "Goldenen Schnitt" aufgebaut. Sogar ein kleiner Schmetterling befindet sich da einmal genau im "Goldenen Punkt" ("Une Dimanche d'Eté à l'Ile de la Grande Jatte"). Andersherum hat Vincent Van Gogh seine Zypresse auch einmal ganz einfach mitten ins Bild gesetzt ("Landstraße mit Zypresse und Stern"), obwohl man das doch eigentlich nicht tun sollte.

 

Die Ausführung des Bildes:

Es ist erstaunlich, wie viel eigentlich schon für ein Bild „passiert“ ist, wenn man endlich mit dem Malen anfängt. Aber jetzt geht es endlich los! Jetzt kommt die Farbe auf das Papier! Ganz wichtig ist: Die Technik heißt Aquarell, und darum spielt das Wasser die Hauptrolle.

An dieser Stelle halte ich nun gleich einmal zur Beruhigung des Lesers fest, dass ich mir erspare, über die gängigen Maltechniken zu schreiben. Was heißt Lavieren und Lasieren und einen gleichmäßigen Verlauf anlegen? Und der Unterschied zwischen „Nass-auf-trocken“ und „Nass-in-nass“? Was heißt Granulieren? Und welche Übungen muss man machen, dies alles zu beherrschen? Muss man? Ich habe einige Blätter Papier vergeudet, indem ich zum Beispiel versucht habe, einen streifenlosen Übergang von sattem bis wässrigen Himmelblau hinzukriegen. Ich bin bei all dem nicht wirklich gescheiter und geschickter geworden. Nachher war mir dann immer leid um das Papier. Das heißt nicht, dass man sich das alles nicht einmal wirklich aufmerksam zu Gemüte führen sollte. Aber „Üben“ tu ich lieber, indem ich ein Bild male. Vielleicht kommt was Schönes dabei heraus, obwohl ich gar keinen gleichmäßigen Verlauf hinkriege?

Außerdem habe ich den vielen Anleitungen einfach nichts mehr hinzuzufügen. Ich könnte es höchstens aus einem meiner Bücher abschreiben, aber das ist ja nicht wirklich sinnvoll. Tatsache ist, dass Aquarellfarben mit mehr oder weniger Wasser durchscheinend aufgetragen werden. Das bedeutet, dass man von hell (die hellste Möglichkeit im Bild ist das Papierweiß) nach dunkel arbeiten muss. Wenn eine Stelle mal dunkel ist, kann man sie durch Übermalen nicht oder nur sehr, sehr schwierig (weil es Aquarellfarben gibt, die wiederum doch ein klein wenig deckend sind) heller bekommen.

Weitere Tatsache ist, dass die angelösten Pigmente und das Wasser sich grundsätzlich sehr gerne selbständig machen. Man muss viel ausprobieren, lernen und geduldig sein, um diese Zufälle ein wenig unter Kontrolle zu bringen. Ich bin noch weit davon entfernt. Ganz geht es angeblich gar nicht, das sagen auch die Profis, und ich fürchte, sie haben Recht. Andrerseits haben aber gerade diese ungewollten, zufälligen Effekte ihren Reiz. Das Aquarellmalen wird auch oft als "Königsdisziplin" bezeichnet. Mit anderen Techniken hat man vielleicht schneller herzeigbare Ergebnisse, aber ein gelungenes Aquarell übt eine ganz besondere Faszination auf mich aus und erzeugt den Wunsch, das auch machen zu können. Hier führe ich also nur punktuell an, was ich an Erfahrungen gemacht habe, von denen ich glaube, dass darüber zu lesen auch für jemand anderen hilfreich sein könnte. Und ansonsten gilt: Malen, malen, malen ......!!!!


Umgang mit Farben:

Ein ganz wichtiger Punkt ist, die Farben sauber zu halten. Damit meine ich in erster Linie den Farbkasten, in zweiter Linie gilt das aber auch für das Bild. Man kann mischen, eintrüben, Farben mit der Komplementärfarbe brechen, usw., aber es muss auch reine, strahlende, saubere Farbe auf dem Bild sein.

Farben reagieren total unterschiedlich. Die Angaben, ob sie mehr oder weniger auswaschbar und mehr oder weniger lasierend sind, sind zwar wichtig, aber sie sagen noch nichts aus, wie sie sonst reagieren. Manche fließen überhaupt leichter, manche fließen ineinander, manche nicht, manche verdrängen, manche werden verdrängt, wenn sie mit Wasser oder anderer Farbe auf dem Papier zusammentreffen. Manche färben stark, wenn man nur wenig davon mit dem Pinsel aufnimmt, manche machen das genaue Gegenteil, man kann gar nicht oft genug eintauchen, bis man endlich etwas sieht davon. Manche Kombinationen flocken beim Auftrocknen aus. Und bei all dem ist auch wieder das Papier beteiligt. Man sollte auch immer bedenken, dass die Farbe auf dem aufgetrockneten Bild um einiges heller ist als in noch nassem Zustand.

Komplementärfarben zu verwenden ist ein ganz wichtiger Trick für ein stimmiges Bild. Wenn man Farbgefühl hat, macht man es ohnehin von selber richtig. Wissenschaftlich möchte ich das nicht erklären, ich werde an dieser Stelle auch kein Wort über irgendwelche „Farbkreise“ verlieren. Jedes Buch über Malerei liefert die nötigen Infos, teilweise sind sie leider aber ziemlich verwirrend, denn es gibt viele verschiedene Farbtheorien und -modelle. Richtig verstanden habe ich das alles eigentlich nicht wegen der Malerei, sondern weil ich mich im Zusammenhang mit der digitalen Fotografie und den dabei verwendeten Bildbearbeitungsprogrammen näher damit beschäftigt habe.

Was jetzt für die Malerei wichtig ist: Sehr, sehr vereinfacht ausgedrückt ist Grün (Mischung aus Gelb und Blau) die Komplementärfarbe zur Grundfarbe Rot, Orange (Mischung aus Rot und Gelb) die Komplementärfarbe zur Grundfarbe Blau und Violett (Mischung aus Blau und Rot) die Komplementärfarbe zur Grundfarbe Gelb.

Ich habe für mich persönlich zusätzlich noch etwas festgestellt: Mir gefallen meine Komplementärkontraste im Bild besser, wenn ich nicht ganz gegenüberliegend, sondern leicht schräg abgelenkt durch den Farbkreis gehe. In welche Richtung ich abschweife ist egal. Auch versuche ich, die Komplementärfarben nicht beide ganz rein und strahlend zu verwenden, sondern eine davon zu dämpfen und auch ein Spannungsverhältnis von der Menge her aufzubauen, also die intensive Farbe wenig, die gedämpfte großflächiger zu verwenden. Das „schreit“ mich weniger an. Das ist aber natürlich Geschmackssache und im Endeffekt sind solche Regeln grundsätzlich dazu da, umgestoßen zu werden.

Das passt zwar jetzt nicht zum Thema „Farben“, wohl aber zum Thema „Kontrast“: Ein Bild „lebt“ von Kontrasten. Abgesehen vom gerade beschriebenen Komplementärkontrast ist es wichtig, dass es im Bild noch andere Gegensätze gibt: Das kann Warm/Kalt, Genau/Flüchtig, Hell/Dunkel, Eckig/Rund, Konturiert/Verschwommen und was weiß ich noch alles sein. Das muss aber alles mit Gefühl verwendet werden. Denn das Bild soll insgesamt immer ein stimmiges Ganzes sein, darum darf man hier meiner Meinung nach nichts übertreiben.

Ich verwende in einem Bild nur einige wenige Farben, die sich dann durch das ganze Bild ziehen. Das ist aber etwas, was nach meiner bisherigen Erfahrung nur wenige machen. Ich spreche jetzt von meinen Lehrern oder meinen mit mir Mitlernenden in einem Kurs. Ich weiß nicht, wie das bei denen so gut funktioniert, die verwenden die Farben wie es ihnen in den Sinn kommt, tauchen ein, waschen den vollgetränkten Pinsel aus (ich weine dabei um die vielen Pigmente, die dann im Wasser schwimmen) mischen auf dem Papier, im Kasten, im Napf selber, ... und am Ende steht dann ein stimmiges Ganzes.

Das bewundere ich, aber es geht bei mir nicht. Ich überlege mir meist schon zu Beginn des Bildes, welche Farben ich verwenden werde, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Manchmal stoße ich das während des Malens auch um, aber im Endeffekt komme ich meistens mit wenigen verschiedenen Farben aus und ich mische auch nicht besonders viel, wahrscheinlich kann ich das einfach nicht wirklich gut. Ich glaube aber von mir grundsätzlich schon, dass ich sehr viel Farbgefühl habe, also denke ich mir, vielleicht ist meine Vorgangsweise gar nicht so falsch, zumindest nicht für mich.

Ich meine auch, dass es etwas allgemein Gültiges und sehr Wichtiges ist, dass wenn Farben im gesamten Bild an verschiedenen Stellen wiederkehren dürfen, dies dem Bild einen gewissen Zusammenhalt gibt. Das habe ich auch bei Bildern von ganz großen Künstlern immer wieder festgestellt. Umgekehrt stehe ich dann bei der Chagall-Ausstellung in Wien (hat mich sehr beeindruckt) vor dem Bild „Kreuzigungsgruppe“ und bin überwältigt von der Farbverteilung im Bild. Der Kontrast zwischen viel Rot und noch mehr Grün und das Gelb links hinten ......!! Bei näherer Betrachtung komme ich drauf, dass genau das Rot, das er unten verwendet hat, im Rest vom Bild nicht mehr vorkommt. Und trotzdem oder gerade deswegen ist es genial.


Erfahrungen mit gewissen Farben und Farbtönen:

Die Farbe Weiß:
Weiß kommt beim Aquarell grundsätzlich nur dadurch zustande, dass man eben dort genau gar nichts hinmalt. Weiß = Papier. Aber um in einem Landschaftsbild einen Hauch von Nebel drüberzulegen oder zum Mischen kann dieses Weiß doch sehr praktisch sein. Ich meine hier aber schon ein Weiß als Aquarellfarbe, nicht irgendein pastoses Deckweiß. Es gibt aber auch die sogenannten „Puristen“ der Aquarellmalerei, für die ist jegliche Weiß-Farbe in einem Aquarell schlicht und einfach verboten.

Die Farbe Schwarz:
Viele, die was von Aquarell verstehen wollen, schimpfen über die Farbe Schwarz. Man soll den Napf unbedingt gleich herausnehmen aus dem fertig bestückten Kasten, wird da manchmal gefordert. Meine Meinung dazu: Beim Aquarell werden die Farben ohnehin durchscheinend verwendet. D.h. ein Schwarz ist somit durch Zugabe von Wasser und aufgetragen auf weißem Papier auf alle Fälle ein Grau. Es gibt unendlich viele Nuancen von Grau, die einem im Bild gefallen oder auch nicht gefallen können, schon alleine deswegen weil das Grau warm oder kalt gefärbt sein kann. Ob die Ausgangsfarbe im Napf oder in der Tube im Namen ein „Schwarz“ trägt oder irgendwie „Grau“ heißt, ist für mich total unerheblich.

Schmincke „Indigo“ (485):
Ich habe es zeitweise „exzessiv“ verwendet, dann auf einmal ganz abgelehnt. Mittlerweile verwende ich es sparsam für bestimmte Effekte (zum Akzentuieren ist es toll!), aber unvermischt auf keinen Fall für größere Flächen (da wirkt es „tot“). Auf jeden Fall ist es schwer auswaschbar und geht auch von den Fingern und Fingernägeln sehr schlecht wieder runter. Man ist damit irgendwie „gezeichnet“. Indigo von anderen Herstellern hat wieder einen anderen Charakter.

Schmincke „Lasurorange“ (218):
Das hat mich anfangs total begeistert. Dann habe ich es zu oft und zu großflächig verwendet und negative Eigenschaften festgestellt. Vor allem sieht es nass viel besser aus als trocken und hat mich beim fertigen Bild damit oft enttäuscht. Aber zum Drüberlasieren und Mischen ist es ein Wundermittel.

Keine Angst vor Grün:
Allgemein wird Grün als „gefährlich“ eingestuft. Es gibt Maler, die verwenden überhaupt keine intensiven Grüntöne sondern nur diejenigen, die einen hohen Blauanteil haben, meist auch noch ausschließlich selber gemischte (gut geht es z.B. mit "Maigrün" und "Indigo") und nicht fertig gekaufte. Da ist auch was dran, aber ich habe auch schon sehr wirkungsvolle „quietsch“-grüne Bilder gesehen, mit ein wenig Rot (das richtige muss es sein) ergibt Grün eben doch einen tollen Effekt. Ob man Grün mag oder nicht ist ja auch abseits des Malens schlicht und einfach Ansichtssache.


Farbe und Wirklichkeit:

Eines habe ich mittlerweile auch begriffen, auch wenn die Umsetzung schwierig ist: Es ist unerheblich, wie die Farben in Wirklichkeit oder auf der Vorlage ausschauen, relevant ist einzig und allein der Effekt, der am Ende im Bild entsteht. Ich bewundere Künstler, die es schaffen, einem Gegenstand oder einem bekannten Bauwerk eine Farbe zu verpassen, die falsch oder gar widersinnig ist. So mutig bin ich leider nicht.

Aber ich habe immerhin schon dazugelernt. Ich habe Caorle gemalt, die Ansicht des Centro Storico vom Hafen aus. Da steht links ein Haus mit einem rosa Anstrich und relativ intensiv-lila Fensterläden. Beim ersten Bild habe ich alle Farben so zu treffen versucht wie sie in Wirklichkeit sind. Das „Lila-Rosa“ war ein Fremdkörper. Ich habe das Haus vom Bild heruntergeschnitten und somit aus einem Quer- ein Hochformat gemacht. Beim nächsten Versuch habe ich dieses Haus in einer falschen Farbe gemalt (einfach so wie irgendein anderes Haus auf dem Bild), dann war ich nicht zufrieden, denn es war irgendwie ja doch nicht richtig und nicht wirklich Caorle. Zuletzt habe ich das Lila mit einer im Bild vorkommenden Farbe vermischt. Für mich passt es jetzt, es ist zwar verfälscht, aber verträgt sich mit dem Rest vom Bild.


Umgang mit Pinseln:

Über Pinsel habe ich ja schon einiges im Kapitel Ausrüstung geschrieben. Es ist schwierig bis unmöglich über den Gebrauch eines Pinsels zu theoretisieren. Er ist auf alle Fälle kein Bleistift, also im Normalfall hat man ihn ganz anders in der Hand. Man hält ihn möglichst weit hinten am Stiel, die Hand liegt nicht auf dem Papier auf, und man malt locker aus dem Handgelenk. Abgesehen von der Art des Pinsels macht es auch noch einen Unterschied, in welchem Winkel man mit dem Pinsel über das Papier fährt, wie viel Druck man mit der Hand ausübt, wie viel Farbe und Wasser man damit aufnimmt, ....

Manchmal arbeite ich mit mehreren Pinseln gleichzeitig, damit ich nicht laufend zu viel Farbe auswasche (ich glaube, ich bin ein Geizhals) und die Farben im Kasten nicht so leicht verdrecken. Das geht bei mir leicht, weil ich - wie schon erwähnt - ohnehin nur eine begrenzte Anzahl Farben im Bild verwende.

Mit einem Pinsel kann man natürlich auch Farbe auf das Papier spritzen, indem man ihn auf den Fingern der anderen Hand aufklopft. Oder man spritzt damit aus dem Handgelenk, das funktioniert allerdings nur großflächig und bei allgemein sehr nasser Arbeit. Mit dem Fingernagel oder einem Spritzgitter kann man sehr gut mit einem Borstenpinsel spritzen, mit einer Zahnbürste funktioniert das auch. Mit einem Naturschwämmchen kann man ebenfalls Farbe auftragen, aber auch mit geknülltem Papier oder der Kante eines Aquarellkartons. Dem Erfindungsreichtum sind da keine Grenzen gesetzt.


Umgang mit Maskiermitteln:

Rubbelkrepp (oder Maskierfilm) ist ein sehr gutes Hilfsmittel, um Stellen auf dem Papier weiß zu halten, um die man sonst nicht oder nur schwer herummalen kann. Man darf nämlich eines nicht vergessen, auch wenn man geschickt ist und es schafft, die geplanten Bereiche weiß zu lassen, sieht durch die herummalende Pinselspur der Hintergrund ganz anders aus, als wenn man zügig und mit geraden Strichen über diese Partien darübergehen kann.

Man sollte diese Flüssigkeit immer mit einem billigen Pinsel auftragen und diesen nachher gleich auswaschen, außerdem einen sehr zarten Pinsel verwenden, denn die Substanz ist dickflüssig und der Strich immer dicker als erwartet.

Seit einiger Zeit gibt es diesen Maskierfilm auch in einem Fläschchen mit Dosierspitze, das ist eine tolle Errungenschaft, das geht viel, viel leichter, sollte man sich unbedingt leisten! Getönter Maskierfilm hat den Vorteil, dass man sieht, was man malt, dafür beeinträchtigt vielleicht die „fremde“ Farbe auf dem Papier das Beurteilungsvermögen bei der gesamten Farbgestaltung des Bildes.

Den Rubbelkrepp muss man gut trocknen lassen, bevor man mit der Farbe darüber arbeitet. Genauso muss man dann das Bild gut trocknen lassen, bevor man die Stellen abreibt, denn sonst verschmiert man alles. Zu lange soll diese Substanz wiederum nicht auf dem Papier bleiben, denn sonst kann es passieren, dass man sie nicht mehr herunterbringt, ohne das Papier zu beschädigen. Rubbelkrepp macht harte Ränder, die man vielleicht in manchen Fällen noch mildern muss, indem man die Kanten überarbeitet oder überhaupt der ausgesparten Stelle teilweise ein wenig zarte Farbe verleiht, damit der Kontrast nicht zu arg ist.

Eine ganz andere Wirkung erzielt man, wenn man weiße Ölkreide oder Kerzenwachs verwendet. Dabei entstehen je nach Papieroberfläche verschiedene Effekte. Die Farbe wird dabei vom Fett abgestoßen, das befindet sich aber natürlich nur auf den erhobenen Teilen des Papiers. Auf den tieferliegenden kann dafür die Farbe sehr wohl einsinken. D.h. diese Methode macht die Körnung des Papiers sichtbar. Ganz wichtig ist, vorher schon zu bedenken, dass die behandelten Stellen ganz sauber sind. Denn wenn z.B. ein Bleistiftstrich von der Vorzeichnung damit überdeckt wird, ist der ein für alle Mal dort fixiert und nicht mehr loszuwerden. Klingt sehr logisch, ist mir aber trotzdem schon ein paar Mal passiert.

 


Fehlerbehandlung:

„Aquarell verzeiht keine Fehler.“ und „Beim Aquarell kann man nichts ausbessern.“, solche Aussagen hört man des öfteren. Das ist auch grundsätzlich richtig, darum ist diese Technik auch so schwer zu erlernen. Aber ein paar Möglichkeiten gibt es doch. In jedem Fall ist es von der Art des Papiers und von der Auswaschbarkeit der Farbe abhängig, wie gut oder ob es überhaupt funktioniert.

Manche der hier beschriebenen Vorgangsweisen eignen sich natürlich nicht nur zum Fehlerkorrigieren sondern auch als eigenständiges Gestaltungsmittel.

Gerade aufgetragene Farbe bringt man relativ leicht wieder vom Papier herunter. Also wenn man mit einer Farbe einen vollkommenen Fehlgriff getan hat und das sofort sieht, wenn man sie auf das Papier gebracht hat, wird man meist mit einem Stofffetzen oder einer Küchenrolle das Problem sehr schnell wieder aus der Welt geschafft haben. Sofort wieder abtupfen und fertig!

Noch feuchte Farbe kann man auch mit dem Pinsel wieder abnehmen (ich kann das am besten mit meinem AngleShader, einem schrägen Flachpinsel), Pinsel in klares Wasser tauchen, über die Stelle streichen, damit die Farbe ablösen, Pinsel abtrocknen, wieder ins Wasser tauchen, drüberstreichen,... Das kann sogar auch noch funktionieren, wenn die Stelle schon trocken war.

Trockenränder und Ausblühungen der Farbe kann man auch durch Anlösen mit Wasser und Verreiben mit dem Pinsel beseitigen. Von vornherein verhindern kann man sie, indem man während des Malens immer die Ränder der aufgetragenen Farbe mit Stoff- oder Papiertuch auftupft. Ob man das immer penibel tun sollte, ist allerdings die Frage, derlei Dinge machen das Bild ja auch interessant.

Manchmal reicht es auch, wenn man eine Stelle, mit der man ein Problem hat, einfach mal trocknen lässt und sie nachher wieder neu behandelt. Wenn eine Farbe schlecht auswaschbar ist und gar nicht mehr vom Papier herunter will, kann man noch versuchen, den ganzen Bereich rundherum abzudunkeln und dann neu zu gestalten.

Sehr kleinen fehlerhaften Stellen kann man auch mit einem Radiergummi oder einem Stanley-Messer zu Leibe rücken. Da muss man aber schon sehr vorsichtig sein. Solche Stellen dürfen nicht mehr übermalt werden, denn das sieht man nachher ziemlich sicher, weil die Farbe auf so „beschädigten“ Bildpartien ganz anders ins Papier einsinkt.

Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass alle diese Vorgänge, wenn sie Spuren hinterlassen (und das kann man nie ganz ausschließen) vielleicht das Aquarell ruinieren. Zuviel herumgebastelt macht das Bild „gequält“.

Eine ganz radikale Methode ist es, das Papier unter fließendem Wasser abzuwaschen, bis nur mehr leichte Farbspuren (wieder je nach Farbe und Papier) zu sehen sind. Ein halbwegs gutes Aquarellpapier hält das locker aus. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht, aber es ist bei mir nachher daraus noch kein einziges Mal ein gutes Bild entstanden. Die waren alle schon irgendwie von vornherein kaputt, also für mich ist das keine Option.


Ein paar einfache, aber für mich sehr wirkungsvolle Tipps:

  • Während des Malens öfter einmal aufstehen und das Bild von etwas weiter weg betrachten!

  • Das Bild aus der direkten Lichtquelle, unter der man gerade arbeitet, nehmen und im „Schatten“ beurteilen!

  • Umdrehen und verkehrt betrachten, das lenkt vom Motiv ab und gibt den Blick auf Farbe, Form,... frei!

  • Wenn es gerade nicht gut läuft, erst später wieder damit beschäftigen, lieber ein anderes Bild dazwischen beginnen!

  • Ein Passepartout drüberlegen, um das fertige oder fast fertige Bild zu begutachten. Es sieht sofort ganz anders aus damit.

  • Und ganz wichtig....
    .... rechtzeitig Aufhören!
    Das klingt jetzt total einfach, ist es aber nicht. Es passiert mir immer wieder. Ich lege den Pinsel weg, schiebe das Bild zum Trocknen zur Seite. Gleich darauf sehe ich aber schon wieder irgendwo etwas zu tun. Ich löse einen Trockenrand auf, verändere ein wenig die Form, mache etwas noch dunkler, beseitige einen ungewollten Farbspritzer, usw. Gerade das „Kleine-Fehler-Ausbessern“ kann fatale Folgen haben, denn das sind vielleicht gar keine Fehler, sondern Dinge, die das Bild lebendig machen. Diese Lebendigkeit sollte man dem Bild nicht nehmen. Das ist eine Gratwanderung, denn wo hört die Lebendigkeit auf und fängt ein richtiger Fehler an? Noch schlimmer ist es, wenn man so lange an etwas herummalt und herumbessert, bis manche Stellen im Bild schlicht und einfach „tot“ sind, oder das Bild total „zugemalt“ wirkt. Den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden ist eine der schwierigsten Übungen in der Aquarellmalerei.

 

weiter zu "Das fertige Bild"

nach oben

 

Startseite
Aquarellmalerei
Fotografieren
Musik
Elefanten
Tanzen
Reisegeschichten
Über mich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

www.frisolda.at/index.html 

Impressum
E-Mail

© 2013 Gerhard Buchegger